Bremerhaven
An einem sonnigen Samstag finden wir uns im neuen Hafen der Stadt Bremerhaven ein. Nachdem wir eingecheckt haben und uns der Hafenmeister ein wenig vom Hotel Im Jaich und dem Yachthafen gezeigt hat, gehen wir über die Füssgängerbrücke der Schleuse in Richtung Alter Hafen. Dort besuchen wir das Museum U-Boot Wilhelm Bauer (ehemals U 2540). Um 16:00 Uhr geht es dann zu einer Hafenrundfahrt, um uns die Werft und die Auto-Verladung anzuschauen. Zum Schluss zeigt uns ein Tour-Guide noch ein paar Highlights rund um den Hafen.
Links
- Hotel Im Jaich Bremerhaven
- Hafenrundfahrt Bremerhaven
- Museum U-Boot Wilhelm Bauer (ehemals U 2540)
- Zuckerkutter Facebook-Seite
- Klibfisch
- Wikipedia “Häfen in Bremerhaven”
Transkription
00:00:01 Juna
Hallo und herzlich willkommen zu meinem allerersten Podcast. Wir sind hier gerade in Bremerhaven und checken gleich ein und dann schauen wir uns das Zimmer mal an und um 16 Uhr machen wir dann auch noch eine Hafenrundfahrt.
00:00:21 Stefan-Off
Das war gerade meine Tochter Juna. Mein Name ist Stefan Wintermeyer. Willkommen beim Podcast Reisepassnummer. In dieser Episode geht es nach Bremerhaven - ganz genau: in den Hafen von Bremerhaven. Und da wir ja auch irgendwo übernachten müssen, gehen wir jetzt als erstes zum Hotel Im Jaich Bremerhaven.
00:00:40 Rezeptionistin
Moin.
00:00:41 Stefan
Moin. Mein Name ist Wintermeyer. Ich habe einen Termin mit dem Herrn Magowsky.
00:00:45 Rezeptionistin
Herzlich willkommen. Schön, dass Sie da sind. Da ist der Herr Magowsky.
00:00:48 Stefan
Herr Magowsky.
00:00:49 Rezeptionistin
Hallo.
00:00:49 Stefan
Hallo. Die Masken - ich wusste doch [Lachen], irgendwas war noch.
00:00:54 Herr Magowsky
Ja, ich hole auch gleich mal eine eben und dann - ja, danke.
00:01:01 Stefan
So.
00:01:03 Herr Magowsky
Hallo, guten Tag, ihr beiden.
00:01:05 Juna.
Hallo.
00:01:05 Herr Magowsky
Grüß dich.
00:01:05 Aurelius
Hallo.
00:01:06 Stefan
Das sind meine beiden Kinder. Und das ist der Aurelius und das ist die Juna.
00:01:10 Stefan-Off
Herr Magowsky hat uns freundlicherweise eingeladen und sich Zeit genommen, uns den Jachthafen und das Hotel zu zeigen. Am Jachthafen gibt es insgesamt drei interessante Hotels. Einmal das The Liberty. Das soll eine sehr schöne Rooftop Bar haben. Ich habe sie leider selber nicht sehen können. Dann das Atlantic Hotel Sail City. Das ist so ein großes, ein bisschen kühles Gebäude, was so aussieht wie ein Segel. Und parallel zum Boardinghouse gibt es beim Im Jaich auch noch ein kleines Hotel.
00:01:38 Herr Magowsky
Das ist ein klassisches Hotel Garni. 48 Zimmer. Da bieten wir Übernachtung mit Frühstück an und dann kommt das Dritte dazu, das ist der Hafen. Den betreiben wir eben auch mit, den Jachthafen hier. Lockt eben die Leute auch zu uns in die Häuser direkt hier am Jachthafen. Sie haben aus allen Zimmern einen Blick irgendwo auf das Wasser.
00:02:01 Stefan
Wir hatten eben schon eine Frage, nämlich: Warum ist hier überhaupt eine Schleuse?
00:02:04 Herr Magowsky
Der Tidenhub in Bremerhaven ist 3,70m von Ebbe zu Flut und diese Schleuse - genannt “Schleuse Neuer Hafen” - ist eine vorrangige Sportbootschleuse und die ist die Voraussetzung, dass wir überhaupt diesen Jachthafen hier betreiben können. Also alle Boote, die zu uns rein wollen und die wieder raus wollen, gehen durch diese Schleuse.
00:02:28 Stefan-Off
Dazu muss ich noch ein bisschen was aus der Geschichte von Bremerhaven erklären. Die Stadt wurde auf der grünen Wiese gegründet. Da war vorher nichts. Es war ungefähr 1827. Damals hatten die Bremer Kaufleute folgendes Problem: Nicht mehr alle Handelsschiffe konnten von der Nordsee über die Weser bis nach Bremen fahren. Die Weser war einfach nicht tief genug. Dann haben die sich gedacht: “Gar kein Problem. Da holen wir uns jetzt ein paar niederländische Spezialisten. Die kennen sich mit sowas aus. Dann gehen wir ein bisschen flussabwärts, da ist die Weser wieder tiefer, wir schütten einen Damm auf, damit wir sicher sind vor Hochwasser, und hinter dem Damm, im Inland, bauen wir ein Hafenbecken.” Das war der alte Hafen. Dann wurde eine Schleuse gebaut und dann konnten alle Handelsschiffe aus der Nordsee durch die Weser in diesen Hafen rein. Dann hatte man auch nicht mehr das Problem mit dem Tidenhub und konnten da entladen und beladen werden. Dann entstand dadrum eine Stadt und das ist Bremerhaven. Der neue Hafen wurde dann irgendwann drangebaut, weil der alte Hafen zu klein geworden ist. Die sind aber miteinander verbunden.
00:03:30 Herr Magowsky
So, 204, 205. So, das ist jetzt die kleinere Version.
00:03:40 Stefan
Ja.
00:03:42 Juna
Schön.
00:03:43 Herr Magowsky
Guten Tag. Ich sage immer Guten Tag. Kann ja sein, dass noch jemand drin ist, ne? [Lachen]
00:03:48 Stefan
Ist schon oft genug passiert.
00:03:49 Herr Magowsky
Ja, ja, ja, das ist schon - ja, und das ist jetzt die kleinere Version und hier das Boardinghouse ist eben so, dass wir - also alle Zimmer sind mit der Sicht auf den Hafen.
00:04:03 Stefan
Das ist natürlich sehr schön.
00:04:04 Herr Magowsky
Das ist einfach das, was die Leute eben auch mögen, hier diese maritime Atmosphäre. Ich sage immer: Es kommt ja keiner nach Bremerhaven zum Pizzaessen. [Lachen] Es sei denn, er kann Pizza essen und Schiffe ankucken. Dann klappt das auch wieder mit der Pizza, ne?
00:04:19 Stefan
Ja.
00:04:19 Herr Magowsky
Und das mögen die Leute einfach und wir haben -
00:04:25 Stefan-Off
Herr Magowsky zeigt uns jetzt das Zimmer. Das können wir uns aber jetzt hier schenken. Die Zimmer sind sehr schön, modern und ein bisschen maritim eingerichtet. Wirklich empfehlenswert. Und der Blick auf den Jachthafen ist wirklich toll. Das ist super relaxend. Wir haben da auch abends gesessen und den Booten zugeschaut. Wir gehen jetzt wieder raus und da fallen mir zwei Kisten auf.
00:04:45 Stefan
Ich sehe, da sind Bienen.
00:04:46 Herr Magowsky
Ja, genau. Das sind unsere jüngsten Mitarbeiter und die hier auch gleich wohnen. Das ist der Stadtimker, der das macht hier in Bremerhaven. Er hat mehrere Bienenvölker stationiert. Auch gerade so hier an der Deichlinie, weil die eben hier - Sie sehen den Deich hier drüben - in dem Gras da natürlich auch aktiv sind und Futter holen, Honig holen.
00:05:16 Stefan-Off
Nach dem Einchecken gehen wir raus und flanieren so auf der Kaimauer, kucken uns den Jachthafen an. Da kommen ständig Boote rein und andere fahren da wieder über die Schleuse raus. Und wir gehen Richtung Süden, um uns den Rest des Hafens anzuschauen, und müssen dafür als erstes über die Fußgängerbrücke an dieser Sportbootschleuse.
00:05:37 Durchsage
[Durchsage-Ton] Guten Tag! In wenigen Augenblicken wird die Brücke für einen Schleusenvorgang geöffnet. [Durchsage auf Plattdeutsch]. Bitte verlassen Sie die Brücke jetzt. [Alarmsignal]
00:06:12 Stefan-Off
Während des Schleusenvorgangs ist diese Fußgängerbrücke für, naja, sagen wir mal, ungefähr 10 Minuten für den Fußgänger gesperrt. Wer es ganz eilig hat, kann aber auf die andere Seite der Schleuse gehen. Es gibt nämlich Brücken auf beiden Schleusentoren. Wir warten aber hier und schauen den Schiffen zu und das ist ganz lustig. Danach gehen wir in den restlichen Hafen rein und überlegen, was wir machen, und dann fällt meinen Kindern ein, dass im alten Hafen ja dieses Museums-U-Boot ist, die Wilhelm Bauer.
00:06:41 Juna
Wir sind jetzt am U-Boot und gehen jetzt rein.
00:06:44 Stefan-Off
Die Wilhelm Bauer hieß eigentlich U 2540. Das ist ein U-Boot des Typs XXI aus dem Zweiten Weltkrieg. Das war damals so eine Art Wunderwaffe. Die kam aber Gott sei Dank viel zu spät und hat den Einsatz im Krieg eigentlich gar nicht mehr erlebt. Es wurden ein paar davon gebaut, aber die Wilhelm Bauer ist das einzige U-Boot dieser Klasse, was heute noch existiert.
00:07:08 Stefan
Moin. Ein Erwachsener, zwei Kinder.
00:07:13 Kassiererin
8,50€ bitte.
00:07:17 Stefan-Off
Am Bug des U-Boots ist der Eingang und die Kasse und dann kann man einmal durch das Boot durchgehen. Wie das bei so einem U-Boot halt ist, gibt es dann zwischen den Abteilen so runde Löcher - da sind dann die Schleusen - und da muss man sich dann irgendwie durchwurschteln. Kinder hatten da Spaß. Für so einen unsportlichen Menschen wie ich es bin - naja, sagen wir mal so, man hört immer, wenn ich da so krächze und durchgehe.
00:07:42 Juna
Eine Kabine direkt UNV.
00:07:43 Aurelius
UNV
00:07:44 Stefan
Oh Gott.
00:07:47 Aurelius
Da will ich nicht hin.
00:07:48 Stefan
Da muss ich jedenfalls durchgehen.
00:07:57 Juna
Schau mal hier.
00:07:58 Stefan
Ja.
00:07:59 Juna
Hier ist der Waschraum und die Toilette.
00:08:03 Audiogeschichte
Furchbare Detonationen, riesige Feuersäulen. Wahrscheinlich Tanker.
00:08:09 Stefan
Juna, ich glaube, das ist die Kapitänskajüte.
00:08:11 Juna
Ja, hier.
00:08:12 Stefan
Nein, leitender Ingenieur.
00:08:13 Juna
Schau mal. Leitender Ingenieur.
00:08:15 Stefan-Off
Ist ein sehr interessantes Museum. Man kann sich alles anschauen und ein Gefühl für den Raum bekommen - für die Enge von so einem U-Boot. Es gibt sehr viele Fotos, es gibt Schautafeln mit erklärenden Texten und im Hintergrund wird über Lautsprecher eine Audiogeschichte gespielt, die vom Leben auf dem Schiff handelt.
00:08:35 Audiogeschichte
Willkommen an Bord. Während unseres Rundgangs wollen wir für kurze Zeit auch akustisch eintauchen in die Atmosphäre eines U-Booteinsatzes im Zweiten Weltkrieg. Es ist Winter. Boote im Nordatlantik bei Überwasserfahrt. Starker Seegang. Die Diesel hämmern. Das Boot kämpft gegen den Nordweststurm. Die Brückenwache ist angeschnallt. Der Sturm peitscht in die Gesichter der Männer. Es herrscht schlechte Sicht. Im Operationsgebiet ein Geleitzug flankiert von Bewachern. Alarm. [Alarm]
00:09:18 Stefan-Off
Jeder, der schon mal einen U-Boot-Film gesehen hat, kann sich den Rest der Geschichte denken. Es wird für die Seeleute ungemütlich und gefährlich.
00:09:26 Stefan
So, ich gehe mal raus. Passt auf die Köpfe auf.
00:09:31 Juna
Es war auf jeden Fall cool. Ja.
00:09:34 Stefan
Ok.
00:09:34 Juna
Ein spannendes Erlebnis.
00:09:35 Stefan-Off
Wir hatten dann noch ein spannendes Erlebnis, nämlich eine familieninterne Diskussion über den Sinn und Unsinn von Münzprägemaschinen. Davon steht nämlich eine am Ausgang von dem U-Boot. Da kann man einen Haufen Geld reinschmeißen, damit dann eine 5ct-Münze mit dem Motiv von dem U-Boot geprägt wird. Und diese Maschinen, die gibt es überall in Deutschland, und wir haben so viele geprägte 5ct-Stücke - wir brauchen kein weiteres. Wir gehen also jetzt schnurstracks zum Anleger von der Hafenrundfahrt. Das ist vom U-Boot vielleicht 4 Minuten zu Fuß.
00:10:13 Kartenverkäuferin
Einmal schon mal Ihre Fahrkarte.
00:10:14 Stefan
Vielen Dank.
00:10:15 Kartenverkäuferin
Viel Spaß.
00:10:20 Kartenverkäuferin 2
Viel Spaß.
00:10:21 Stefan
Danke.
00:10:29 Boots-Guide 1
Moin.
00:10:29 Stefan
Moin.
00:10:30 Boots-Guide 2
Moin.
00:10:31 Stefan
Moin. Wer kriegt?
00:10:33 Boots-Guide 2
Mein Kollege.
00:10:35 Stefan
Vielen Dank.
00:10:37 Boots-Guide 2
Dann viel Spaß erst mal.
00:10:38 Boots-Guide 1
Linke Seite.
00:10:39 Stefan
Linke Seite.
00:10:39 Boots-Guide 1
Viel Spaß. Am Tisch können Sie die Masken abnehmen.
00:10:41 Stefan
Ok. So, einmal durch.
00:10:42 Stefan-Off
Das Ausflugsschiff hat so eine Dachkonstruktion, die man bei schönem Wetter wegfahren kann, und heute haben wir schönes Wetter. Die Sonne strahlt. Es ist wunderschön. Wir sitzen an so Kaffeetischen ganz gemütlich, haben sehr viel Platz dank Corona Social Distancing Rules und studieren als erstes mal die Getränkekarte.
00:11:02 Aurelius
Süße Tante?
00:11:04 Stefan
Süße was?
00:11:06 Aurelius
Süße Tante.
00:11:06 Stefan
Süße Tante. [Lachen] Das ist Kaffee, Sahne und was?
00:11:13 Aurelius
Kaffee, Sahne, UNV.
00:11:15 Stefan-Off
Wir entscheiden uns für nicht-alkoholische Getränke und warten auf die Abfahrt. [Warnsignal]
00:11:30 Boots-Guide 1
Guten Tag, verehrte Gäste. Oder wie man bei uns in Bremerhaven so schön sagt: Moin.
00:11:35 Fahrgäste
Moin.
00:11:37 Boots-Guide 1
Ich heiße Sie an Bord der Lady Sunshine im Namen der Besatzung und auch im Namen der Gastronomie herzlich willkommen. Und Backbord haben wir dann auch gleich ein wunderschönes Segelschiff, die Alexander von Humboldt II. Das Vorgängerschiff, die Alexander von Humboldt, war das bekannte Deckschiff. Es ist eine Dreimastbark gebaut aus Stahl, 65m lang, 10m breit, 80 Mann Besatzung. Ja, dann haben wir hier gleich auf der linken Seite, Backbord-Seite, den Simon-Loschen-Turm. Das ist der älteste, sich noch in Betrieb befindliche Festlandleuchtturm an der Nordseeküste. Der wurde 1854 gebaut. Und wenn Sie genau hinschauen, können Sie was erkennen. Der ist schief. Warum ist der schief? Beim Bau der neuen Schleuse, die Ihnen zu Fuße liegt, wurde zu viel Zement abgetragen und dann ist der Turm abgesackt. Er sackt leider weiterhin noch jährlich ab. Wir hoffen, dass er nicht irgendwann mal zerbröselt in der Schleuse liegt.
00:12:41 Stefan-Off
Ich bin ja ein großer Fan von diesen Hafenrundfahrten. Dieser hier ist, wie die meisten anderen auch, sehr, sehr spannend und interessant. Ich spiele jetzt mal so ein paar Impressionen und melde mich dann wieder, wenn wir zurück am Bootsanleger sind.
00:12:56 Boots-Guide 1
So, und nachdem wir die Holländer-Klappbrücke passiert haben, kommen wir in den Kaiserhafen I. Der Kaiserhafen I wurde von 1875 bis 1876 gebaut, ist 8,5m tief. Und jetzt kommt uns auch gleich unser Schwesterschiff, die Hein Mück, entgegen. Und was machen wir? Wir grüßen uns immer freundlich, weil das gehört sich so bei der Seefahrt. [Hupen] Ja, wir werden jetzt wieder langsamer, weil wir zum zweiten Knotenpunkt unserer Reise kommen, also die nächste Brückendurchfahrt. Die ist immer spannend. Die größte Eisenbahndrehbrücke Europas öffnet sich 170 mal im Monat - das seit 1930. Aber nicht für uns, weil wenn sie es für uns immer öffnen würde, würde der Zug- und LKW-Verkehr zum Erliegen kommen. Wir müssen immer kucken, ob es passt. Es gab schon Tage, und es kommt auch nicht so selten vor, dass wir wieder umdrehen müssen, wenn zum Beispiel der Wasserstand am Hafen durch eine Ausdockung erhöht wurde. Es hat heute den ganzen Tag schon geklappt und wir gehen davon aus, dass es jetzt auch gleich klappt.
00:14:07 Boots-Guide 2
Ja, das das mit der Brücke hat wunderbar geklappt. Wir machen mal eben einen kleinen Sprecherwechsel. Also Moin auch mal von meiner Seite. Wir kommen jetzt hier in das Wendebecken der Nordschleuse. Hier sind zwei Hafenbecken angeschlossen - Nordhafen und Osthafen. Und wir drehen jetzt gleich über Steuerbord erst mal in den Osthafen. Mein Kollege hat ja schon gesagt, hier dreht sich alles um den Automobil-Umschlag. 125.000 Stellplätze, 65.000 davon überdacht. Wir haben hier gerade in diesem Hafenbecken zwei Vehicle Carrier oder Autotransporter liegen. So ein Schiff kann bis zu 8.500 Mittelklassefahrzeuge mitnehmen. Damit das alles so schnell gehen kann, haben alle Fahrzeuge, die hier stehen, eins gemeinsam: In allen diesen Fahrzeugen steckt der Autoschlüssel. Und genug Sprit für 100km ist auch noch drin. Was Sie jetzt mit dieser Information machen, bleibt völlig Ihnen überlassen. Wassertemperatur heute 10°. Wir fahren jetzt mal ein bisschen näher ran, dann sehen Sie auch mal die Dimensionen. So ein Schiff ist etwa 40m hoch. Und dann haben wir hier rechts so eine Zahlenreihe. Das nennt sich Ahming. Die zeigt uns den Tiefgang des Schiffes an. Sie sehen unten über der Wasserlinie die Zahl 8. Dadrunter sehen Sie noch die 8 und die 6. Das heißt, das Schiff hat einen Tiefgang im Moment von etwa 7,50m. Ja, wenn ich nach vorne schaue, dann sehe ich, dass wir uns schon wieder der Holländer-Klappbrücke nähern. Das bedeutet, dass sich unsere Fahrt so langsam dem Ende neigt. Wir bedanken uns, dass Sie bei uns an Bord waren, wünschen Ihnen noch einen schönen Abend, schöne Reststunden oder -tage in Bremerhaven. Ja, vielen Dank, dass Sie mit uns gefahren sind, und hoffentlich bis demnächst mal wieder. [Applaus]
00:16:20 Stefan-Off
Wer in Bremerhaven ist, sollte auf jeden Fall mal so eine Bootstour durch den Hafen machen. Das ist wirklich sehr, sehr spannend. Ich werde die Webseite von dem Anbieter auf reisepassnummer.de verlinken. Diese Touren gehen mehrmals täglich raus. Wir müssen aber jetzt erst mal kucken, wo unser Guide ist.
00:16:43 Stefan
Frau F.?
00:16:44 Guide
Hallo, schönen Tag, Familie Wintermeyer.
00:16:46 Stefan
Ja.
00:16:46 Guide
Ich habe Sie schon identifiziert. Hallo.
00:16:48 Stefan
Das ist meine Tochter Juna.
00:16:49 Guide
Schönen guten Tag, Juna.
00:16:50 Juna
Hallo.
00:16:50 Stefan
Das ist mein Sohn Aurelius.
00:16:51 Guide
Aurelius, ja, genau.
00:16:53 Stefan
Können wir die Masken abmachen?
00:16:54 Guide
Ja. Wir gehen auf Abstand und dann, denke ich, ist das für uns ein bisschen komfortabler.
00:17:00 Stefan
Gut.
00:17:00 Stefan-Off
Vom Bootsausleger geht es jetzt einmal um die Ecke - also wirklich keine 5m, das ist hier alles ganz nah beieinander - zum Auswandererhaus.
00:17:08 Guide
Das Auswandererhaus haben Sie ja nicht auf Ihrem -
00:17:10 Stefan
Nein.
00:17:12 Guide
Plan. Also unser Auswandererhaus ist also ein ganz, ganz tolles Museum. Bremerhaven ist ja eine Stadt, die ganz, ganz viele Auswanderer hatte. Und zwar von hier aus sind über 7,2 Mio. Menschen ausgewandert, und zwar hat sich das alles abgespielt bis 1974.
00:17:33 Stefan-Off
Wir gehen nicht ins Auswanderermuseum, obwohl das sehr spannend sein muss. Also es hat zig Preise bekommen, aber ich möchte den Tag nicht überladen. Wir machen jetzt hier einen gemütlichen Spaziergang und gehen als erstes mal auf die andere Seite der Hafenanlage. Da sind so ein paar alte Fischkutter.
00:17:51 Guide
Und dann haben wir hier vor uns zwei Schiffe, die sind quasi hier “eingeschlagen wie eine Bombe”. Das eine, das erste Schiff, das ist unser Zuckerkutter, und das zweite Schiff ist Klibfisch.
00:18:07 Stefan-Off
Auf dem Zuckerkutter gibt es - das kann man sich fast denken - Kuchen, Eis und sonstige Süßspeisen. Und auf der Klippfisch gibt es - erraten? Ja, Fischbrötchen.
00:18:19 Guide
Dann haben wir auf der rechten Seite unsere MS Geestemünde. Das ist ein Schiff, wo man auf die Weser fährt zu einer “Dicken Pötte Tour”. Das heißt, “Dicke Pötte”, das sind unsere großen Containerschiffe zum Beispiel, die man
00:18:34 Stefan-Off
Die ganz dicken Pötte können nämlich nicht in den Hafen reinfahren. Die bleiben draußen auf der Weser und haben dann da auch eine Anlegestelle mit Tidenhub. Und die “Dicke Pötte Tour” zeigt einem dann das. Dummerweise gab es die dieses Wochenende nicht, sonst hätte ich die auch noch gemacht.
00:18:51 Guide
Wir gehen mal hier rum. Was das ist, wisst ihr? Der Zoo am Meer, ne? Hier sind die Aufzuchtstationen für Eisbären.
00:19:02 Stefan
Der Zoo ist aber schon ein bisschen klein, oder?
00:19:04 Guide
Ja, das mit der kleinste öffentliche Zoo in Deutschland, den es überhaupt gibt. Klein und fein. Und hier hat alles mal angefangen mit einem Aquarium - hier vorne gleich in der Strandhalle. Das zeige ich Ihnen gleich. Und dann hatten wir unsere Tiergrotten und jetzt seit 2004 heißt es “Zoo am Meer”. Aber nach wie vor, wenn man da von oben so reinkuckt, sieht das aus, als wenn es Grotten sind, also Felsgrotten. Und als damals der Zoo gebaut worden ist, da sind hier ganz viele Tiere abgegeben worden von Seemännern, die nach Hause gekommen sind und auf den Schiffen irgend so ein Haustier sich gehalten haben.
00:19:45 Stefan-Off
Wir gehen jetzt Richtung Weser und einmal um den Zoo herum. Das geht, weil der Zoo, der ist klein. Also ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, hier mitten in den Hafen noch einen Zoo hinzusetzen, aber viel Platz war natürlich nicht und deswegen ist der tatsächlich relativ klein. Wir gehen am Deich entlang flussaufwärts.
00:20:05 Guide
Wir haben hier ein ganz tolles Weser-Strandbad dort hinten, wo der Sandstrand ist. Das nennt sich Weser-Strandbad, aber da kann man wirklich nur sich hinlegen und mit dem Ball spielen oder die Kinder buddeln lassen. In der Weser ist absolutes Badeverbot, weil die Strömungsverhältnisse einfach zu stark sind. Da darf man also nicht schwimmen. Und da wird auch sehr, sehr drauf geachtet, denn da passiert also ganz schnell was und dann kommt man da nicht mehr wieder an Land. Also wir haben ein tolles Strandbad, aber ohne Schwimmen.
00:20:41 Stefan-Off
Am Strandbad waren wir schon vorher. Also besser gesagt, ich habe auf der Wiese gelegen auf dem Deich und habe mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und die Kinder haben unten im Schlick gespielt und sich dreckig gemacht.
00:20:52 Guide
Ja, wir sind jetzt an der Weser. Unsere Stadt heißt ja “Seestadt Bremerhaven” und wir liegen an der Wesermündung. Also wir sind ja nicht am offenen Meer. Von hier bis zum offenen Meer sind es ja noch fast um die 50km. Aber hier ist es jetzt die Einfahrt in unseren Schleusenbereich. Und was wir da drüben haben mit dem B und dem H, das ist ein sogenanntes Semaphor, ein Windstärken- und Windrichtungsanzeiger.
00:21:21 Stefan-Off
Ich weiß nicht, wie ich das jetzt am besten sagen soll. Unser Guide war inhaltlich absolut in Ordnung, aber wir hatten halt schon deutlich spannendere Guides, deswegen waren wir jetzt gar nicht so unfroh, als das Ganze zu Ende war und wir im Speisesaal - das ist das Restaurant im Auswanderermuseum - abendessen konnten. Da saßen wir dann draußen - Sonnenuntergang, Blick auf den Hafen, traumhaft, super Essen. Das Essen war so gut, dass wir am nächsten Tag noch mal da hingegangen sind. Und apropos nächster Tag: Es gibt noch eine weitere Folge zum Bremerhaven und in der besuchen wir den Zoo und das Klimahaus. Ganz tolles Museum. Bis dahin, tschüß. Ich möchte mich noch kurz bei den Sponsoren von dieser Folge bedanken. Ich mache mal gerade die E-Mail auf. So, die Übernachtung wurde von Im Jaich Boardinghaus übernommen. Die Hafenrundfahrt wurde von HaRuFa Maritime Tourismus GmbH gesponsert, die Gästeführerin von der Erlebnis Bremerhaven GmbH. Und ganz besonders möchte ich mich bei der Frau Tanja Albert von der Erlebnis Bremerhaven GmbH bedanken. Die hat das Ganze nämlich organisiert. War ein sehr schöner Tag. Hat uns sehr viel Spaß gemacht.
00:22:53 Stefan
Dir war ein bisschen langweilig, ne?
00:22:54 Aurelius
Dann geht ihr heute bestimmt früh ins Bett. [Lachen]