Von Chicago nach Dallas mit dem Zug
Fast 24 Stunden sind wir mit dem Amtrak Texas Eagle Zug von Chicago (IL) nach Dallas (TX) unterwegs. Mit meinen beiden Kindern begebe ich mich auf dieses kleine Abenteuer. Der Zug hat oft Verspätung. Bei uns war er aber sogar überpünklich.
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Transkription
00:00:00 Amtrak-Mitarbeiterin
Ladies and gentlemen, this is now time for train 21 and 321, the Texas Eagle. Scheduled departure of 1:45. If this is your train today, please gather up all your belongings, and if you’re walking, you’re walking to track 22. If you are in need of Red Caps at this time -
00:00:16 Stefan-Off
In dieser Podcastfolge geht es mit dem Amtrak Zug Texas Eagle einmal von Norden nach Süden durch die USA. Wir steigen in Chicago, Illinois, ein und in Dallas, Texas, wieder aus. Zusammen mit meinen beiden Kindern Juna und Aurelius bin ich ungefähr 24 Stunden unterwegs. Mein Name ist Stefan Wintermeyer. Willkommen bei meinem Podcast Reisepassnummer.
00:00:39 Amtrak-Mitarbeiterin
UNV to the right, track 22.
00:00:42 Stefan
Thank you.
00:00:43 Amtrak-Mitarbeiterin
You’re welcome.
00:00:44 Stefan-Off
Ein amerikanischer Amtrak Bahnhof erinnert eher an einen Flughafen als einen typisch deutschen Bahnhof. In Deutschland ist es ja so: Ich gehe zum Bahnhof und schaue mir an, an welchem Gleis der Zug fährt, und dann gehe ich auf das Bahnsteig und warte dort auf den Zug. In Amerika ist es so: Ich muss im öffentlichen Bereich warten, oder wenn man wie wir einen Schlafwagen gebucht hat, dann darf man in eine Lounge und wartet dann dort, und dann werden die Züge auf so Displays angezeigt und da stehen auch Gates dabei. Das sind dann die Gleise. Und irgendwann kriegt man dann angezeigt, man darf zum Gate, und das machen wir jetzt auch. Mit meinen beiden Kindern gehe ich zum Gate 22.
00:01:23 Amtrak-Mitarbeiter
Oh, you got small kids. Go to the front of the line.
00:01:27 Stefan
Just -
00:01:28 Amtrak-Mitarbeiter
Yeah, go to the front of the line. You have small kids.
00:01:30 Stefan
Really?
00:01:31 Amtrak-Mitarbeiter
Front of the line.
00:01:31 Stefan
OK.
00:01:31 Amtrak-Mitarbeiter
I wouldn’t joke about it.
00:01:33 Stefan
OK, thanks.
00:01:34 Stefan-Off
Dieser mehr oder weniger freundliche Amtrak-Mitarbeiter sagte mir gerade, dass ich mit den beiden Kindern ganz an den Anfang der Schlange gehen kann. Ist natürlich sehr, sehr praktisch. Wenn man jetzt noch nie an einem amerikanischen Amtrak-Bahnhof war, dann kann das schon sehr, sehr überwältigend sein. Wenn man da Hilfe braucht, dann schaut man nach den sogenannten Red Caps. Das sind Amtrak-Mitarbeiter, die haben rote T-Shirts an und rote Cappys und die helfen bei allen Problemen auf dem Bahnhof, egal ob das Kofferschleppen ist oder ein Gleis finden. Ist kostenlos. Kann man auch reservieren, muss man aber gar nicht. Wenn man einen sieht, einfach hingehen und fragen.
00:02:10 Amtrak-Mitarbeiterin
Priorities, straight out, track 22. Train on the right.
00:02:17 Stefan-Off
Wir gehen jetzt aus dem Gate-Bereich, durch die Tür durch, in den unterirdischen Bahnhof zum Gleis 22 auf unsere Plattform.
00:02:40 Aurelius
Das ist ja mal ein cooler Wagen.
00:02:43 Stefan
Ja. Kuck mal, wie groß die Züge sind. Bleibt schön bei mir.
00:02:47 Juna
Das ist ganz anders.
00:02:50 Stefan-Off
Wie es sich für das amerikanische Klischee gehört, sind die Züge natürlich auch größer als die Züge in Deutschland. Die Spurbreite ist weiter, entsprechend sind die Züge breiter und höher und ewig lang und super laut. Diese Dieselloks sind wahnsinnig laut - gerade in diesem unterirdischen Bahnhof von Chicago. Wir gehen hier drei, vier Minuten bis zu unserem Wagon. Dort hilft uns der Schaffner Malcolm - der ist für uns zuständig - beim Einsteigen.
00:03:24 Aurelius
Nimmst du mir den ab, Papa?
00:03:26 Malcolm
So, you got two options now going in. You can take your bags with you.
00:03:30 Stefan
Yeah.
00:03:31 Malcolm
We also have the luggage right here. If you don’t want to take anything, you can leave it right here. You’re going to be right up these steps here. Right up the steps to left. D and E.
00:03:40 Stefan
We are upstairs?
00:03:30 Malcolm
Mhm.
00:03:41 Stefan
OK.
00:03:42 Stefan-Off
Der Zug besteht aus Doppeldeckerwagons und unsere Abteile sind im Oberdeck. Wir schleppen jetzt unsere Koffer hoch. Es war übrigens ein Anfängerfehler. Unten gab es so eine Storage Unit. Da hätten wir die einfach reinstellen können und gut wäre es gewesen. Aber gut, jetzt schleppen wir sie hoch.
00:04:01 Juna
Papa, soll ich noch kurz auf den Koffer aufpassen?
00:04:04 Stefan
Ja. Pass mal kurz auf den Koffer auf. Warte mal.
00:04:06 Aurelius
Soll ich auch kurz aufpassen?
00:04:08 Stefan
Ne, einer reicht. Warte. Ich komme gerade wieder runter, hole den Koffer.
00:04:12 Stefan-Off
Wir hatten zwei nebeneinanderliegende Abteile gebucht. Unser Schaffner Malcolm musste allerdings erst noch so einen Spezialschlüssel organisieren, um die Verbindungstür aufzumachen.
00:04:22 Stefan
So, er holt jetzt gerade den Schlüssel und dann macht er die Tür hier auf, weil wir haben das hier und das andere. Lass mich gerade mal hier den Koffer runterstellen.
00:04:30 Juna
Und hier ist das Handtuch und das Waschbecken.
00:04:34 Aurelius
Da bin ich froh, dass wir noch das andere haben.
00:04:36 Stefan-Off
Diese Kombination aus zwei Abteilen nennt sich Superliner Schlafwagen-Suite. Da hat man dann zwei WCs und zwei Duschen und massig Platz.
00:04:47 Aurelius
Juna, das Schöne ist auch, wir müssen uns nicht streiten, wer am Fenster sitzt, weil es gibt mehrere.
00:04:58 Stefan
Ja.
00:04:57 Juna
Ja, gibt den, den, den, den.
00:05:00 Stefan-Off
Im Texas Eagle gibt es insgesamt neun verschiedene Abteilarten. In den kleinsten gibt es keine Dusche und kein WC. Da muss man dann Gemeinschaftsduschen benutzen. Dort gibt es dann auch Handtücher und Seife.
00:05:17 Malcolm
Good afternoon, ladies and gentlemen. Good afternoon. We would like to welcome you on board. This is on train 21 on route to St. Antonio. Tonight we have UNV. UNV stops in between. Ladies and gentlemen, my name Malcolm. Again, for the duration of your ride, all dinners here will be by reservations. We’ll have UNV come directly to your room and she will evalue what time you want to have supper in the evening.
00:05:51 Stefan-Off
Das ist natürlich eine wichtige Information, da der Zug viel zu groß ist, als dass alle Menschen gleichzeitig im Speisewagen essen können, gibt es zum Abendessen verschiedene Uhrzeiten und verschiedene Schichten. Wir werden uns später für die 17 Uhr Schicht eintragen.
00:06:09 Malcolm
Again, we thank you for choosing Amtraks. Welcome aboard.
00:06:19 Juna
Ich weiß jetzt, warum wir durch die Nacht fahren.
00:06:26 Stefan
Weil der so langsam fährt? [Lachen]
00:06:28 Aurelius
Ja. Das habe ich mir auch gerade gedacht, aber ich hoffe, der fährt noch schneller.
00:06:34 Stefan
Ja.
00:06:34 Juna
Ja.
00:06:34 Stefan
Wir fahren eine riesige Distanz.
00:06:36 Aurelius
Aber das -
00:06:37 Stefan
Wir fahren ja einmal durch Amerika durch. Von Norden bis nach Süden.
00:06:40 Aurelius
Ah, und Amerika ist groß.
00:06:42 Stefan
Ja. Durch die USA, so.
00:06:46 Aurelius
OK, USA ist trotzdem groß.
00:06:49 Schaffnerin
Hello. Tickets.
00:06:50 Stefan
Tickets.
00:06:55 Juna
Ich frage mich, ob es viele Haltestationen gibt.
00:07:00 Stefan
Here you go.
00:07:02 Schaffnerin
All good. Thank you.
00:07:04 Stefan
Thank you.
00:07:05 Juna
Ich dachte schon, du hättest das Ticket vergessen.
00:07:08 Stefan
Ne.
00:07:08 Stefan-Off
Ich habe die Tickets auf der Webseite amtrak.com gebucht und per Kreditkarte bezahlt, dann das PDF ausgedruckt und zeige jetzt das Blatt Papier einmal am Anfang der Reise der Schaffnerin. Danach gehen wir ohne Tickets durch den Zug. Das wird nirgendwo mehr kontrolliert.
00:07:26 Stefan
Ich habe gedacht, wir kucken jetzt uns erst mal das Observation Car an.
00:07:29 Juna
Oh ja. Stimmt.
00:07:32 Aurelius
Das hätte ich jetzt auch mal gedacht.
00:07:32 Juna
Ja, können wir.
00:07:34 Aurelius
Muss man da irgendwie ein Licht ausmachen?
00:07:37 Stefan
Ne, wir machen jetzt einfach nur die Tür -
00:07:37 Juna
Da kommt die Frau mit dem Essen schon.
00:07:38 Stefan
Echt?
00:07:39 Juna
In dem Gang da vorne. Ich glaube, das ist die Frau mit dem Essen.
00:07:46 Stefan
Dann gehen wir da - lass mich noch mal durch. So.
00:07:53 Malcolm
What are you looking for, my friend?
00:07:54 Stefan
The observation car.
00:07:57 Malcolm
Yeah, so, this next car is our diner. You just walk right through that and then that will be your café car.
00:08:03 Stefan
OK. Do I have to wait for the lady with the -
00:08:06 Malcolm
No, no.
00:08:07 Stefan
OK.
00:08:07 Malcolm
She’s sitting in there. She’ll call us on the PA and let us know she’s on our way. You got plenty of time.
00:08:11 Stefan
OK. Cool. Thank you. So, kommt ihr jetzt mit?
00:08:18 Aurelius
Wie geht das Licht hier aus?
00:08:19 Stefan
Lass einfach jetzt mal an. Komm.
00:08:21 Juna
Die Frau mit Essen kommt.
00:08:21 Stefan
Das wird noch mal ausgerufen. Ich habe gerade den Malcolm gefragt.
00:08:24 Juna
Was?
00:08:25 Stefan
Das wird dann noch mal ausgerufen. Die sagen uns Bescheid.
00:08:28 Aurelius
Mit dem Essen?
00:08:29 Stefan
Ja.
00:08:32 Stefan-Off
Wir gehen jetzt im oberen Teil des Zuges Richtung Observation Car und kommen dabei an anderen Abteilarten vorbei.
00:08:38 Stefan
So, geh mal weiter. Kuck mal hier, das sind kleinere Räume. Seht ihr?
00:08:46 Juna
Einzelräume überall.
00:08:48 Stefan
Ja.
00:08:48 Aurelius
Zweier Räume.
00:08:49 Juna
Ja. Eins und Zweier.
00:08:52 Aurelius
Wie -
00:08:54 Stefan
Warte mal. Lass mich gerade mal kucken.
00:08:55 Juna
Hier vielleicht.
00:08:56 Stefan
Ja. Push to open.
00:09:01 Juna
Hilfe. Wohin jetzt?
00:09:02 Stefan
UNV. [Rumpeln]
00:09:03 Juna
UNV. Da?
00:09:07 Stefan
Durch.
00:09:16 Stefan-Off
Bei diesem ersten Ausflug merken wir, dass der Speisewagen direkt an unserem Wagen angeschlossen ist. Da haben wir später kurze Wege.
00:09:24 Bedienung
Hello, hello.
00:09:25 Stefan
Hello. How are you?
00:09:27 Bedienung
Good.
00:09:29 Stefan
Kuck mal, hier können wir dann nachher essen.
00:09:31 Juna
Ja.
00:09:31 Stefan
Ist aber auch schön, gell?
00:09:32 Aurelius
Ja.
00:09:32 Juna
Ja.
00:09:33 Aurelius
Ist UNV. Ist das immer noch Essenswagen?
00:09:48 Stefan
Weiß ich jetzt gar nicht, ob das jetzt der Observation Room ist oder nicht. Fragen wir mal. Lass mich gerade mal durch.
00:09:54 Stefan-Off
Die Amtrak Züge haben meistens ein Observation Car. Den suchen wir jetzt und gehen dafür durch den Speisewagen.
00:10:08 Stefan
The observation room is there?
00:10:09 Bedienung
This car is what we have for an observation car.
00:10:12 Stefan
OK.
00:10:12 Bedienung
Normally we have the dome windows and everything. This is what we have here.
00:10:14 Stefan
No worries. I’m just checking. Thank you. OK.
00:10:16 Juna
Was ist das?
00:10:16 Stefan
Das ist jetzt der Observation Room.
00:10:18 Aurelius
OK.
00:10:20 Stefan-Off
Wir hatten Pech. In unserem Zug gab es keinen Observation Car. Das sind diese großen Wagen, in denen man sitzen kann. Die haben nicht nur an den Seiten große Fenster, sondern auch oben am Dach so abgerundete Fenster, dass man auch noch nach oben kucken kann. Sehr schön, aber, wie gesagt, wir hatten jetzt keinen. Hier war nur so ein kleiner Kiosk. Da konnte man Chips und Softdrinks und sowas kaufen. Wieder zurück in unserem Abteil erklärt Ihnen jetzt meine Tochter, woraus das Abteil besteht.
00:10:47 Juna
Also, es sind eigentlich zwei Räume. Auf einer Seite haben wir schon die Betten gemacht. Da hat so eine Leiter oben gelegen und Bettdecken und so und das konnte man halt runterklappen. Und das ist ein Doppeldeckerbus. Wir sind oben und ich habe es mir schon gemütlich hier oben gemacht.
00:11:16 Stefan-Off
Auf der Amtrak Webseite kann man sich alle Abteilarten anschauen mit Fotos, mit Skizzen, Lageplänen, sogar 360° Bilder. Aber es sieht dann doch alles ein bisschen schöner aus als in der Realität. Also hier ist alles schon ein bisschen abgegriffen. Die sind jetzt nicht gerade fabrikneu, aber es ist alles noch OK.
00:11:36 Juna
Da ist sozusagen ein Doppelbett. Das macht man aus den normalen Sitzen. Die kann man nämlich runterfahren sozusagen. Und hier ist es auch gemütlich. Ja, und ich werde diese Nacht auf jeden Fall oben schlafen. Hier ist die Leiter. Hier ist dann ein Sitz vor dem Bett. Den kann man eigentlich zusammenklappen. Den haben wir auf der anderen Seite zusammengeklappt. Und neben der Tür ist da so ein Schrank. Da steht Closet drauf. Ist ein bisschen komisch, aber wird wahrscheinlich anders ausgesprochen hier. Und da lagen Kleiderbügel auf den Sitzen und da kann man halt die Kleiderbügel reinhängen. Zum Beispiel mit Jacken. Wir haben die Jacken reingehängt. Ja, und hier auf der Seite, wo ich gerade bin, sind keine Betten, aber halt auf der anderen Seite.
00:12:34 Stefan
Ja, und in dem Abteil selber haben wir jetzt keine Schuhe an, aber wenn man draußen langläuft, soll man Schuhe anziehen.
00:12:40 Juna
Ja, wäre auch besser. Da ist es ziemlich dreckig.
00:12:43 Stefan
Genau.
00:12:45 Stefan-Off
In fast jedem Artikel, den man liest zum Thema Bahnreisen in den USA, steht immer, dass man den Amerikanern dabei in die Hinterhöfe schauen kann. Und das stimmt. Man fährt da zwangsläufig durch alle Größen von Ortschaften. Also ganz kleine und ganz große Städte. Und immer sieht man Sachen, die man von der Straße natürlich nicht sehen kann. Also man kann den Leuten tatsächlich in die Hinterhöfe schauen. Und das ist natürlich super spannend. Und die ganze Art zu Reisen ist super relaxt. Also man setzt sich hin, kuckt raus, liest vielleicht ein Buch. Wir hatten ein iPad dabei, wir haben auch mal einen Film gekuckt. Und das ist eine sehr, sehr schöne Art zu Reisen.
00:13:26 Aurelius
Push to open.
00:13:29 Stefan-Off
Gegen 17 Uhr machen wir uns dann auf und gehen zum Speisewagen.
00:13:33 Stefan
So, warte, warte. Lasst mich gerade mal vorgehen. Lass mich mal vorgehen, Juna. Ja, Juna meine ich.
00:13:44 Juna
Ach so.
00:13:47 Bedienung
Hi, how many?
00:13:49 Stefan
Three.
00:13:51 Bedienung
Have a seat right here, please.
00:13:52 Stefan
Thank you.
00:13:53 Bedienung
Thank you.
00:13:55 Stefan
So.
00:13:59 Aurelius
Ich will am Fenster sitzen.
00:14:01 Stefan
Dann ab durch.
00:14:02 Juna
Brötchen.
00:14:04 Stefan
Brötchen. Die sehen sogar gut aus.
00:14:06 Juna
Brötchen mit Butter. Lecker.
00:14:08 Stefan
So.
00:14:10 Juna
Lunch. Dinner.
00:14:10 Stefan
Menue. Dinner, genau.
00:14:16 Aurelius
Oh, hier gibt es Steak.
00:14:17 Stefan
So, was haben wir denn hier? Land and Sea Combo.
00:14:19 Juna
Lunch oder Diner?
00:14:23 Aurelius
Also Dinner heißt Abendessen und -
00:14:29 Stefan-Off
Auf dem Tisch steht eine Speisekarte. Die gilt für den ganzen Tag. Da sind verschiedene Bereiche drinnen. Frühstück, Mittag-, Abendessen und noch so eine Sektion für Kindermenüs. Man kann die Sachen nicht verändern. Also man kann jetzt nicht sagen: Ich hätte gerne den Salat, aber ohne die Tomaten. Man kriegt das nur so, wie es da draufsteht. Wer sich für die Speisekarte interessiert: Die kann man auf der Amtrak Webseite downloaden für jeden Zug. Ist ganz praktisch für die Vorbereitung. Das Essen an sich - wie soll ich sagen? Ich habe schon besser gegessen, aber es war OK. Nach dem Essen fragen wir dann, wo die Küche ist, weil die haben wir hier nirgendwo gesehen.
00:15:06 Stefan
One question: Where is the kitchen?
00:15:09 Bedienung
Downstairs.
00:15:10 Stefan
Ah.
00:15:11 Bedienung
[Lachen]
00:15:17 Stefan
Ich habe gefragt. Die Küche ist unten.
00:15:20 Stefan-Off
Eins werden Sie jetzt schon gemerkt haben: Diese Zugfahrt ist eher laut. Also hier klappert alles. Hier sind die Türen laut, wenn man sie auf- und zumacht. Ständig hat man das Getute von dem Zug, also von der Lock. Also man hat immer so ein Grundgeräusch.
00:15:36 Juna
Doch, ich will presse.
00:15:38 Stefan
Mach, mach.
00:15:38 Aurelius
Kann ich dann nicht -
00:15:42 Juna
Push to open.
00:15:44 Aurelius
Ja.
00:15:52 Stefan
So, jetzt können wir die Tür hier zumachen. Au, au, au.
00:16:05 Stefan-Off
An der Tür vom Abteil war so ein kleiner Verschlussmechanismus und da habe ich mir zigmal die Finger eingeklemmt. Wieder zurück machen wir das übliche Abendprogramm. Also Zähneputzen, waschen, umziehen und so weiter. Dann legen wir uns hin, dann erzählen wir noch ein bisschen was, lesen noch was und irgendwann mache ich das Licht aus und wir kucken raus und fahren gerade zu dem Moment durch eine Landschaft, wo keine Stadt ist, kein Licht draußen und sehen wahnsinnig viele Sterne. Also wirklich richtig, richtig schön. Und irgendwann schlafen wir dann auch ein. An das Tuten gewöhnt man sich irgendwann. Auch daran, dass der Zug ziemlich oft anhält. In Amerika ist es so, dass die Frachtzüge eine höhere Priorität haben als die Personenzüge - also genau andersrum als in Deutschland - und deswegen müssen die Personenzüge oft anhalten, um Frachtzüge durchzulassen. Wir haben ja im Abteil übernachtet. Das muss man aber nicht. Es gibt im Zug auch so normale Sitzbereiche, wie man sie in Deutschland aus den Zügen kennt, und da gibt es sogenannte Business Class Sitze. Die kann man so ein bisschen zurücklehnen. Die sind jetzt nicht wahnsinnig komfortabel, aber ausreichend und sehr viel günstiger als die Schlafwagenabteile, die wir reserviert haben. Die Nacht im Zug war recht unspektakulär. Wir haben alle ziemlich gut geschlafen. Und auf einmal waren wir auch schon in Dallas. Da haben wir unsere Sachen zusammengepackt und sind ausgestiegen. Man kann sich beim Aussteigen und auch beim Einsteigen in Amerika deutlich mehr Zeit lassen. Also der Zug steht da nicht selten eine halbe Stunde am Bahnhof. Und das ist natürlich dann ein gutes Stück relaxter.
00:17:52 Stefan
Geht ihr schon mal vor. Holt ihr euch eure Koffer und bleibt auf dem Bahnsteig stehen dann. Ich hole die anderen Koffer.
00:18:00 Aurelius
Holst du auch die Kindersitze?
00:18:04 Stefan
Ah, die Kindersitze. Das ist eine gute Sache. Warte mal.
00:18:07 Stefan-Off
Wir hatten nicht nur die Koffer, sondern auch noch zwei Kindersitze für das Auto dabei. Es war nämlich günstiger, die zu kaufen und nachher zu verschenken, als beim Autovermieter zu mieten.
00:18:17 Aurelius
UNV.
00:18:21 Stefan
Ja, UNV. Lasst sie da stehen. Das ist doch mal eine Temperatur.
00:18:33 Stefan-Off
Am Tag vor unserer Abreise in Chicago hat es tatsächlich noch geschneit und wir hatten Schneeregen und es war richtig bitter-bitterkalt. In Dallas angekommen, hatten wir 25°, strahlender Sonnenschein. Das zeigt schon, was für eine riesige Distanz wir mit dem Zug zurückgelegt haben. Am Ende von so einer Fahrt und jetzt auch am Ende dieser Podcastepisode stellt sich natürlich die Frage, ob man sowas empfehlen kann. Für uns war es ein Abenteuer. Ich wollte es den Kindern mal zeigen. Es war teurer als mit dem Flugzeug, natürlich besser für die Umwelt, aber es hat auch deutlich länger gedauert. Ich würde es empfehlen. Wer die Zeit hat, wer das Geld hat, sollte es mal machen. Man sieht tatsächlich Teile von Amerika, die man sonst nicht sieht, und man lernt auch Leute kennen, die man sonst nicht kennenlernen kann. Das war es für diese Folge. Ich würde mich wie immer über Feedback freuen per E-Mail an stefan@wintermeyer.de. Stefan mit F, Winter wie Sommer, Meyer mit E-Y. Ansonsten bin ich auf Twitter unter @wintermeyer erreichbar. Bis zum nächsten Mal. Tschüß.